Lufthansa-Kunden sind verägert
Germanwings wird ab Juli den Direktverkehr von Lufthansa übernehmen.
Die Vielflieger-Kunden der Deutschen Lufthansa sind verärgert. Per E-Mail wies die Lufthansa ihre treuen Kunden noch einmal daraufhin, was längst bekannt ist bzw. sein sollte. Richtig realisiert haben es aber wohl bisher nur die wenigsten. Ab Juli wird sich die Lufthansa weitgehend aus der Fläche zurückziehen und diese Strecken an die Tochterairline Germanwings abtreten. Lufthansa selbst wird nur noch ab München und Frankfurt fliegen.
Da Germanwings aus der Ecke der Billigflieger kommt, schwant nun einigen Passagieren, was ab dem Sommer auf sie zukommt. Zwar war die Lufthansa nie als Vorzeige-Airline verschrien und einzelne Serviceleistungen fielen auch schon in den letzten Jahren dem Rotstift zum Opfer. Trotzdem hatte sich wohl bei einigen Kunden, und da speziell bei Businesskunden, der Eindruck festgesetzt, mit Lufthansa zu fliegen wäre etwas besonderes. Lufthansa wäre quasi ein Premium-Carrier. Man buchte für die Geschäftsreise deshalb lieber Lufthansa als irgendeine Konkurrenz-Fluggesellschaft und genoss die wenigen Vorzüge.
Damit ist es ab Juli vorbei. Als Passagier von Gemanwings fallen dann so liebgewonnene Leistungen wie die Nutzung der Business-Class-Lounge oder des bevorzugten CheckIn rigoros weg. Und die in den letzten Jahren mühsam, wenn auch meist auf Firmenkosten, zusammengetragenen Meilen im Vielfliegerprogramm „Miles & More“ der Lufthansa können dann auch nicht mehr wie gewohnt eingesetzt werden.
Wenn man der wüsten Aufregung einiger Stammkunden der Lufthansa, die ihrem Ärger u.a. auf der Facebook-Seite der Airline Luft verschaffen, glauben will, dann bedeutet die Übertragung des Direktverkehrs auf die Germanwings den Untergang des Abendlandes. Sie drohen offen mit der Abwanderung zu anderen Airlines, wie etwa der Air Berlin. Dabei sieht der Service dort nicht besser aus als bei Germanwings. Und Lufthansa betont immer wieder, daß das Produkt der „neuen Germanwings“, daß ab Juli eingeführt wird (in Hamburg schon ab März), nichts mit der derzeitigen Germanwings zu tun haben wird.
Lufthansa wird durch die Marktsituation zu diesem Sparkurs gezwungen. Man muß kräftig sparen, vorallem im Deutschland- und Europaverkehr. Da in den letzten Jahren alle großen Airlines, siehe Air France oder British Airways, mit Ertragsproblemen zu kämpfen hatten, während Billigflieger, wie Ryanair und Easyjet, einen Gewinnzuwachs nach dem anderen vermelden, ist die Ausrichtung auf den Billigsektor mehr als nachvollziehbar. Mit der Verlagerung der meisten Strecken auf Germanwings wird Lufthansa bei den Produkt- und Personalkosten sparen. So hoffen die Lufthanseaten gegen die Konkurrenz von Ryanair und Co. bestehen zu können.
Die Passagieren werden sich umgewöhnen müssen. Die Zeiten als eine Flugreise einen gewissen Glanz des Besonderen verbreitete sind bei Kurz- und Mittelstreckenflügen ein für alle Mal Vergangenheit. Und sollten sich dem Produkt der „neuen Germanwings“ auch die Preise für die Flugtickets nach unten bewegen, dann dürfte sich der Sturm im Wasserglas auch ganz schnell wieder legen.
Quelle: SpOn
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Verärgert ist gar kein Ausdruck!
Nach diesem Erlebnis ist mir erst mal die Lust aufs Fliegen mit Lufthansa / Germanwings vergangen. http://suewest.de/verraten-und-verkauft/
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