Deshalb könnte dein Navi Probleme machen.
Ein GPS Update bringt Funktionsstörungen für alte Navigationsgeräte.
Macht dein Navigationsgerät von TomTom oder dein in deinem Auto festverbautes Navi seit diesem Wochenende Probleme? Dann könnte daran ein Update am GPS System schuld sein. Ob dein Gerät betroffen ist und was du jetzt tun kannst erfährst du in diesem Artikel.
Routenplanung
Heute können wir uns das kaum noch vorstellen, aber vor gar nicht allzu langer Zeit ist man tatsächlich noch mit Karten auf Papier unterwegs gewesen. Egal ob nur zur Schwiegermutter in den Harz oder auf große Urlaubsfahrt nach Italien, Spanien oder Österreich, elektronische Navigationsgeräte gab es nicht.
Jeder, der den Weg noch nicht von früheren Fahrten kannte, war auf den guten alten Straßenatlas* oder die vorher sorgsam am heimischen Computer herausgesuchte und dann ausgedruckte Routenplanung angewiesen. Der ADAC und andere Automobilclubs boten ihren Mitgliedern das Erstellen und Ausdrucken von Routenplanungen sogar als besondere Dienstleitung an, die von vielen Mitgliedern gern genutzt wurde.
Unterwegs wurde dann die kleinste Abweichung vor der geplanten Route schnell zum Desaster. Eine kleine Sperrung, Umleitung oder eine geänderte Verkehrsführung irgendwo in den Bergen, und schon hieß es improvisieren, Passanten fragen oder die Nerven verlieren. In wie vielen Autos und Wohnmobilen die Anreise zum Urlaubsort bereits zum ersten großen Streit der Ferien geführt hat, weil die Route doch nicht so leicht zu finden war wie gedacht, hat zum Glück niemand nachgezählt.
Das alles ist Vergangenheit, seit es die praktischen Navigationsgeräte* gibt. Seitdem lässt sich niemand mehr davon beeindrucken, mal eben durch die abgelegensten Bergdörfer Italiens zu fahren. Das Navi kennt ja alle Straßen und Verbindungen, und bei der kleinsten Abweichung wird einfach in Sekundenschnelle ein neue Route berechnet. Vorausgesetzt man hat den neuen Stand der Kartendaten.
GPS System
Möglich macht dies eine geniale Erfindung namens GPS. Natürlich wie immer ursprünglich fürs Militär entwickelt, erfreut sich das GPS System auch bei den zivilen Nutzern größter Beliebtheit.
Das Global Positions System, kurz GPS wurde in 1990er Jahren funktionsfähig. Für die Positionsbestimmung werden erdnahe Satelliten genutzt. Diese senden ständig codierte Radiosignale zur Erde. Aus den Signallaufzeiten der einzelnen Satelliten können die GPS-Empfänger dann ihre Position bestimmen. Nach dem die künstliche Signalverschlechterung durch das Militär im Mai 2000 abgeschaltet wurde, für zivile Nutzer sogar auf unter 10 Meter genau. Ein ebenso einfaches wie geniales System. Wer etwas mehr zum GPS erfahren möchte, kann dies hier nachlesen.
Konkurrent Galileo
Alle heute in Europa verfügbaren Navigationssysteme nutzen das GPS System. Auch sämtliche Smartphones greifen auf die Positionsbestimmung über die GPS Satelliten zurück. Das lange angekündigte europaeigene Navigationssystem namens Galileo ist zwar seit Ende 2016 für die Allgemeinheit verfügbar, doch erste Ende 2019 sollen wirklich alle nötigen Galileo Satelliten im All sein. Für Verbraucher nutzbare Navigationssysteme, die mit dem Galileo System arbeiten, gibt es deshalb zur Zeit noch nicht zu kaufen.
GPS ist deshalb noch immer das System der Wahl und wird es auch noch eine ganze Weile bleiben.
Navi macht Probleme
Doch jetzt bekommen einige Besitzer von GPS Navis Probleme. Bist du auch betroffen?
An diesem Wochenende, genauer am 06. April 2019 fand ein sogenannter Week Roll Over bei GPS statt. Das ist einfach gesprochen so etwas wie eine Zeitumstellung der Systemzeit des Navigationssystems GPS. Alle Nutzer von Navis, die älter als 10 Jahre sind, werden deshalb nun Probleme bekommen.
Die alten Navis können mit den Daten, die von den einzelnen GPS Satelliten gesendet werden, nicht mehr korrekt arbeiten, weil die darin verwendeten Zeitstempel geändert wurden. Deshalb können alte GPS Navigationsgeräte ihre Position nicht mehr korrekt bestimmen. Eine nutzbare Routenplanung ist damit nicht mehr möglich.
Alle Besitzer älterer Navis, beispielsweise der Marke TomTom oder auch vieler bereits im Auto oder Wohnmobil eingebauter Navigationsgeräte, werden seit diesem Wochenende Probleme bei der Routenplanung bekommen. Vielen Nutzern wird das wohl erst am Wochenanfang auffallen, wenn sie am Montag morgen ihre Route zu Kundentermin oder zum Urlaubsort berechnen lassen wollen, und das Navi spinnt.
Doch es gibt Lösungen für das Problem.
Das kann du tun, wenn dein Navi Problem macht!
Es gibt mehrere Dinge, die du tun kannst, wenn dein Navi jetzt Probleme macht. Als erstes solltest du klären, ob dein Navigationsgerät wirklich von der Zeitstempeländerung des GPS Systems betroffen ist. Das in der Regel der Fall, wenn das Navi älter als 10 Jahre ist.
Ganz besonders betroffen sind die Geräte des Herstellers TomTom, möglicherweise einzelne Geräte von Garmin und die von Renault ab Werk verbauten Navisysteme R-Link, R-Link Evolution und Carminat Tomtom.
Die ab Werk verbauten Navis in den Fahrzeugen der Hersteller Audi, Citroën, Dacia, Ford, Mazda, Mitsubishi, Peugeot und Volkswagen werden voraussichtlich nicht betroffen sein.
Firmwareupdate
Hast du solch ein betroffenes Gerät, dann solltest du dich umgehend an den Hersteller wenden. Das geht am besten über deren Homepage. Dort solltest du nicht nur das aktuellste Update der Kartendaten herunterladen und installieren. Vor allem ist es wichtig die aktuellste Firmware für das jeweilige Gerät zu bekommen und auf das Navi zu laden. Achte dabei unbedingt darauf, dass du nur das zu deinem Gerät exakt passende Firmware-Update installierst, sonst wird danach gar nichts mehr funktionieren.
Neues Navi kaufen
Bekommst du für dein altes Navi kein Firmware Update mehr, dann bleibt nur die Option, ein neues NaviGerät zu kaufen*. Die aktuell verfügbaren Navigationsgeräte haben kein Problem mit dem Zeitstempel-Update des GPS Systems vom Wochenende. Und das nächste Update ist theoretisch erst in 160 Jahre fällig. Insofern hast du mit dem Kauf eines neuen Navis Investionsschutz 🙂
Smartphone nutzen
Es gibt aber auch auch noch einen Weg, ganz ohne Kosten an ein Navigationsgerät zu kommen, das zudem auch noch völlig kostenlos immer die aktuellsten Karten liefert, und das für ganz Europa und eine Länder mehr.
Diese mystische Teil hat heutzutage fast jeder in seiner Hosentasche: das Smartphone.
Es wird sicherlich viele überraschen, aber so ein Smartphone lässt sich noch für andere Sachen nutzen, als nur Facebook, Instagram, Snapchat, Tiktok, Musik hören oder Fotos machen. Das Teil lässt auch super als Navigationsgerät nutzen.
Dafür brauchst du nur die kostenlose App namens HERE WeGo aus dem Google Playstore oder Apple AppStore laden und schon kann es losgehen. Das notwendige GPS System zur Positionsbestimmung hat sowieso schon jedes moderne Smartphone eingebaut.
Mit HERE WeGo kannst du sofort online deine Route berechnen lassen. Du kannst dir aber auch die Karten von einzelnen Ländern oder ganz Europa direkt in den Handyspeicher laden, das spart Onlinevolumen und macht unabhängig, wenn es unterwegs mal wieder kein mobiles Netz gibt. Das soll in Deutschland ja öfter vorkommen als es gut für dieses Land ist.
Fazit
Macht dein altes GPS Navigationsgerät seit diesem Wochenende Probleme, dann hast mehrere Optionen. Entweder du bekommst ein Firmware-Update für dein Navi. Oder du kaufst dir ein neues Navigationsgerät. Oder du nutzt ab sofort dein Smartphone für die Routenplanung, das ist kostengünstiger und verspricht immer das aktuellste Kartenmaterial.
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[Letzte Aktualisierung am 2024-11-03 at 19:20 / * = werbender Link (Affiliate) / Bilder von der Amazon Product Advertising API]