Mallorca: Neue Benimmregeln sorgen für Ärger
Polizei greift am Ballermann durch.
Seit Juni gelten die neuen und strengen Benimmregeln der “Verordnung für zivilisiertes Zusammenleben” auf Mallorca. Wer sich nicht an die neue Regeln für die Partyzone an der Playa de Palma hält, den erwarten Bußgelder von bis zu 400 Euro. Und die Polizei wendet diese Bußgelder inzwischen rigoros an.
Saufgelage unter freiem Himmel, Urinieren und Spucken in der Öffentlichkeit und Lärm machen stehen unter Strafe, ebenso das Tragen von Badebekleidung in der Innenstadt.
Auch die Straßenprostitution wird nicht mehr geduldet. Freier müssen mit einem Bußgeld von bis zu 400 Euro rechnen. Selbst aggressives Betteln wird nun bestraft.
60 Beamte patrouillieren ständig an der Playa de Palma rund um das Party-Strandlokal „Ballermann 6“ (Balneario 6) und sorgen für Ordnung.
Touristen sind verägert
Viele Touristen, vor allem Deutsche und Engländer, sind verärgert. Sie wollen sich das „Feiern“ und „Eimersaufen“, dabei wird Sangria und ähnliches mit langen Trinkhalmen aus 10-Liter-Eimern getrunken, nicht verbieten lassen. Doch dafür kassieren Sie in dieser Saison Bußgelder von 50 Euro. Ihr Fehlverhalten einsehen wollen sie indes nicht und überlegen, in der Zukunft andere Urlaubsgebiete der Playa de Palma vorzuziehen.
Auch bei Hoteliers, Gastwirten und Straßenkünstlern, die bisher gut von diesen „Sauftouristen“ gelebt haben, breitet sich der Unmut über die neuen Benimmregeln aus. Sie fürchten sich vor einem Besucherrückgang in den nächsten Jahren, wenn sich das strenge Durchgreifen der Polizei auf Mallorca in den Heimatländern der Urlauber herumgesprochen hat und viele deshalb auf andere Länder, wie Bulgarien oder die Türkei, ausweichen werden.
Andere Urlauber werden kommen
Dabei sollten die Touristikanbieter diesen Urlaubern keine Träne nachweinen. Schlägereien und Betrunkene, die Einheimische und andere Touristen belästigen und die Infrastruktur am Urlaubsort sinnlos zerstören, haben bisher dafür gesorgt, daß die Playa de Palma aber auch Mallorca insgesamt mit einem eher schlechten Image zu kämpfen hat. Sollte es gelingen, dieses Image ins Positive zu drehen, dann werden auch andere Urlaubergruppen, wie Familien und ältere Urlauber, die meist viel finanzkräftiger sind als die „Sauftouris“, vermehrt nach Mallorca reisen. Das wäre ein Gewinn für alle.
Und die Touristen, die sich jetzt über die Benimmregeln aufregen, sollten einmal darüber nachdenken, ob sie sich so wie am „Ballermann“ auch zu hause aufführen würden und ob es nicht ein echtes Armutszeugnis für sie ist, daß es solcher Benimmregeln überhaupt bedarf.
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[Letzte Aktualisierung am 4.10.2024 um 19:20 Uhr / * = werbender Link (Affiliate) / Bilder von der Amazon Product Advertising API]