USA: Alle Besucherattraktionen geschlossen
Der Streit um den US-Haushalt hat für Touristen extreme Auswirkungen.
Diesen Albtraum will kein Tourist erleben. Da ist man endlich einmal am Ziel seiner Träume, New York steht ja bei sehr vielen Menschen weit oben auf der Liste der Wunschziele, und dann haben sämtliche Sehenswürdigkeiten geschlossen. Doch ist zur Zeit in den USA die ganz reale Wirklichkeit.
Der Streit im US-Kongress um den Finanzhaushalt des Landes, der von den beiden Kontrahenten Republikaner und Demokraten mit aller Härte geführt wird, hat in dieser Woche dazu geführt, daß die Regierung faktisch kein Geld mehr hat. Solange kein neuer Haushalt beschlossen ist, und das kann dauern, wird sich daran nichts ändern.
Die Auswirkungen sind dramatisch. Rund eine Million Mitarbeiter des Bundes wurden mit sofortiger Wirkung in den Zwangsurlaub geschickt, unbezahlt versteht sich.
Touristen leiden
Zu den freigestellten Personen zählen auch Botschaftsmitarbeiter, Museumsangestellte oder die Ranger in den Nationalparks. Und das hat ganz direkt Konsequenzen für Touristen, die die USA besuchen wollen oder schon im Land sind.
Visumanträge werden nur noch schleppend bearbeitet und einige Konsulate und Botschaften werden komplett geschlossen. Die Vertretungen in Deutschland bleiben davon wohl vorerst verschont, wie US-Botschafter Emerson bestätigte. Auch die Fluglotsen, Grenzbeamte oder Sicherheitsleute in den Flughäfen sollen im Job bleiben. Trotzdem ist überall mit Verzögerungen zu rechnen, beispielsweise bei der Einreise.
Wer schon im Land ist, der bekommt den Haushaltsstreit unmittelbar zu spüren. Staatliche Museen, Galerien und Sehenswürdigkeiten bleiben geschlossen. Davon betroffen sind auch die Touristen-Highlights Freiheitsstatue und Ellis Island in New York oder der Museumskomplex Smithsonian in Washington. Als Faustregel gilt: Alles, was bisher kostenfrei zu besichtigen war, bleibt nun geschlossen. Das dürfte die geplanten Sightseeingtouren von vielen Urlaubern gehörig über den Haufen werfen.
Aber auch Naturfreunde sind betroffen, denn die 350 Nationalparks sind ebenfalls nicht mehr zugänglich. Wer bereits in einem der Parks unterwegs ist oder campt, wird aufgefordert, diesen umgehend zu verlassen.
Nachwirkungen für die USA
Das ist ein echtes Desaster für das Reiseland USA, das sicherlich noch einige Nachwirkungen haben wird. Das Chaos, das derzeit in den USA herrscht, wird garantiert einige Reisenden verschrecken. Geplante Reisen in die Vereinigten Staaten, die irgendwann einmal stattfinden sollten, werden wohl nun nicht mehr unternommen. Denn wer will schon sein sauer zusammengespartes Geld für eine nicht ganz billige USA-Reise ausgeben, wenn er vor Ort nichts unternehmen oder besichtigen kann?
Schadenersatz
Wer jetzt in den USA unterwegs ist und vom Haushaltsstreit betroffen ist, für den wird es schwer werden, Schadenersatz zu bekommen. Pauschaltouristen, die mit ihrer Reise auch Eintrittskarten für Sehenswürdigkeiten oder Nationalparks gebucht haben und diese jetzt nicht besuchen können, haben keinen Anspruch auf Schadenersatz durch den Reiseveranstalter, da der Handelsstreit reiserechtlich als Streik angesehen wird und somit als höhere Gewalt gilt. Die Eintrittsgelder bekommt man aber zurück.
Update (13.10.2013): Ab heute ist zumindest die Freiheitsstatue auf Liberty Island wieder geöffnet. Der Staat New York hat sich bereiterklärt, die Betriebskosten (immerhin 61.600 US-Dollar pro Tag) zu übernehmen.
Auch einige Nationalparks in Utah, Arizona und South Dakota, wie der Mount-Rushmore-Park, der Grand Canyon, Canyonlands und Bryce Canyon, sind wieder zugänglich. Die jeweiligen Staaten haben die Bezahlung der Angestellten jetzt selbst übernommen. Zumindest für die nächsten Tage.
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