Neue Reisehinweise für die Türkei
Darauf sollten Urlauber jetzt unbedingt achten.
So langsam wird es eng mit den möglichen Urlaubszielen rund ums Mittelmeer. Tunesien und Ägypten haben mit einem Bürgerkrieg die Touristen vergrault und in Griechenland wütet die Eurokrise. Immer mehr Urlauber weichen deshalb auf andere Ziele aus, u.a. auch auf die Türkei.
Nun könnte es sein, daß auch die Türkei für eine längere Zeit als mögliche Destination ausfällt.Das wäre ein echter Gau für den Mittelmeer-Tourismus.
Drohender Bürgerkrieg in der Türkei
Seit letztem Freitag fliegt die türkische Luftwaffe Angriffe auf die Stellungen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS), aber auch gegen die kurdische Arbeiterpartei PKK.
In der vergangenen Woche hatten Anschläge des IS, zum Teil als heimtückische Selbstmordanschläge, für viele Tote und Verletzte gesorgt. Die PKK tötete Polizisten als Vergeltung.
Heute erklärte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan den Friedensprozeß mit den Kurden für gescheitert. Nunmehr werden die Kurden und die PKK wieder ganz offen mit militärischen Mitteln bekämpft. Die Einsätze gegen den IS und die PKK im Nordirak und in Syrien sollen mit aller Härte und Entschlossenheit geführt werden.
Daß die Türkei ein vollwertiges Mitglied der der Nato ist, dürfte es auch für Europa nicht einfach machen, angemessen zu reagieren oder sich aus dem Konflikt herauszuhalten. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob auch Nato- und auch deutsche Soldaten involviert sein werden. Die Spirale der Gewalt beginnt gerade erst sich zu drehen.
Reisewarnung des Auswärtigen Amtes
Das Auswärtige Amt (AA) in Berlin hat aufgrund der jüngsten Entwicklungen in der Region die Reisehinweise für die Türkei angepaßt. Auf der Homepage des AA heißt es nun:
Es besteht die Gefahr von weiteren terroristischen Anschlägen und Entführungen von ausländischen Staatsangehörigen besonders in Grenznähe. Ein Aufenthalt in der Nähe der Grenzen zu Syrien und Irak ist dringend zu unterlassen.
Bei Reisen über Land wird zu besonderer Umsicht und Vorsicht geraten. In den Provinzen Hatay, Kilis, Gaziantep, Sanliurfa, Diyarbakir, Mardin, Batman, Bitlis, Bingöl, Siirt, Mus, Tunceli, Sirnak, Hakkari und Van besteht ein erhöhtes Risiko für Reisende.
Bisher gibt es aber keine Auswirkungen auf die bekannten Ferienregionen.
Das ist noch keine Reisewarnung, sondern nur ein Reisehinweis. Trotzdem sind alle Touristen, die sich bereits in der Region aufhalten oder in den nächsten Wochen einen Urlaub in der Türkei planen oder antreten wollen, gut beraten, sich ständig über die aktuelle Lage zu informieren. Und kurzfristig zu entscheiden, ob man die Reise in die Türkei überhaupt antritt.
Deutsche, die sich längerfristig bzw. dauerhaft im Land aufhalten, haben die Möglichkeit, sich elektronisch in der Deutschenliste der deutschen Auslandsvertretung zu registrieren. Auch bei kurzfristigen Aufenthalten in den Provinzen Diyarbakir, Mardin, Batman, Bitlis, Bingöl, Siirt, Mus, Tunceli, Sirnak, Hakkari und Van sollte man sich dort im eigenen Interesse unbedingt eintragen.
Zukunft des Tourismus in der Türkei
Wenn sich die Konfliktparteien nicht schnellstens einigen, wird eine weitere Eskalation wohl nicht zu vermeiden sein. Die PKK und der IS werden als Antwort auf die türkischen Militäroperationen garantiert mit verstärkten Anschlägen reagieren.
Wie lange die Urlaubsregionen am Mittelmeer von diesen Entwicklungen noch verschont bleiben, kann niemand vorhersagen. Der heimtückische Anschlag in Sousse (Tunesien), bei dem ganz gezielt westliche Touristen am Strand von einem Attentäter erschossen wurden, lassen jedoch Böses ahnen.
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